"Für Vielfalt der Bildung in Baden-Württemberg"

Patrick Meinhardt, Bildungspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, zu Gast in Heidelberg

(von Moritz Feier, FDP KV Heidelberg)

Patrick Meinhardt, der Bildungspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, war auf Einladung der FDP-Landtagskandidatin Dr. Annette Trabold zu Gast an seinem Studienort Heidelberg, um mit Heidelberger FDP-Mitgliedern und interessierten Gästen über ein zentrales Thema der Baden-Württemberger Liberalen zu sprechen: "Für Vielfalt der Bildung in Baden-Württemberg".
Patrick Meinhardt, Bildungspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion und FDP-Landtagskandidatin Dr. Annette Trabold

Patrick Meinhardt, Bildungspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion
und FDP-Landtagskandidatin Dr. Annette Trabold


FDP Landtagskandidatin Dr. Annette Trabold machte bei der Vorstellung Ihres Gastes im Literaturcafé der Stadtbücherei klar, dass Ihr das Thema Bildung und, damit direkt verknüpft, das Thema Wissenschaft besonders am Herzen liegt: "Für uns Liberale ist Bildung die Grundvoraussetzung einer freiheitlichen Gesellschaft. Nur Bildung versetzt die Einzelne oder den Einzelnen in die Lage, seine Freiheit in Verantwortung nutzen zu können", erklärte Trabold Ihr bildungspolitisches Leitmotiv. Aufgrund des hohen Stellenwertes von Bildung, nicht nur für eine freiheitliche Gesellschaft im Allgemeinen, sondern auch für den Wirtschafts- und Wissensstandort Baden-Württemberg, hat die FDP-Politikerin wenig Verständnis für eine Bagatellisierung von Problemen wie dem Diebstahl geistigen Eigentums, insbesondere in der Wissenschaft: "Ehrlichkeit und Nachvollziehbarkeit sind die Grundlagen allen wissenschaftlichen Arbeitens. Wo kommen wir denn im Wissenschaftsstandort hin, wenn das, was sich Herr zu Guttenberg geleistet hat als Bagatelle abgetan wird", so Trabold.

Vor dem Hintergrund der kommenden Landtagswahlen am 27. März sieht Patrick Meinhardt sein Heimatbundesland Baden-Württemberg, nicht zuletzt durch die Erfolge liberaler Bildungspolitik, ausgezeichnet aufgestellt. Um dies zu belegen, verwies er nicht nur auf die Tatsache, dass Baden-Württemberg mit 2,7 Prozent Jugendarbeitslosigkeit führend in Europa ist, sondern auch darauf, dass kaum ein Bildungssystem so durchlässig sei wie das Baden-Württembergische. 50 Prozent der Abiturienten im Land erreichen die Hochschulreife nicht über die klassische Gymnasiallaufbahn, sondern über berufsbildende Gymnasien und andere Wege. Für Patrick Meinhardt ist vor allem ein Punkt entscheidend für eine erfolgreiche Bildungspolitik: "Bildungsvielfalt statt Bildungseinfalt, das ist der liberale Weg", erklärte Meinhard in seinem Vortrag. Die Richtigkeit dieses Konzeptes zeige sich besonders in Baden-Württemberg: "Das Baden-Württembergische Bildungssystem ist doch gerade deshalb ausgezeichnet, weil es jungen Menschen eine Vielfalt von unterschiedlichen Bildungsangeboten bietet", so der FDP-Politiker. Das Modell der Einheitsschule ist für den Liberalen daher absolut indiskutabel. "Wer eine Einheitsschule einführt, der bekommt am Ende auch Einheitsschüler", warnte Meinhardt.

Für Meinhardt ist der gegenteilige Weg der erfolgversprechende. "Wir müssen den Fokus auf die Schule vor Ort richten", so Meinhardt, der die Autonomie und Selbstverwaltung der einzelnen Schulen gestärkt sehen will. Durch die Förderung von Eigenverantwortlichkeit von Schulen will der Bundestagsabgeordnete Eltern, Schüler und Lehrer dabei unterstützen, gemeinschaftlich optimale und auf die Bedürfnisse der Schüler vor Ort zugeschnittene Lösungen für schulische Probleme zu finden. Nach Ansicht des Liberalen sollte es zum Beispiel für Real- und Hauptschulen wesentlich einfacher werden, miteinander zu kooperieren.

Auch bei der Hochschulpolitik lobte Meinhardt die Erfolge schwarz-gelber Bildungspolitik und verwies unter anderem darauf, dass mit der Universität Tübingen vielleicht schon bald die fünfte von neun deutschen Exzellenzuniversitäten in Baden-Württemberg steht. Für die Finanzierung der hohen Qualität des Bildungsangebotes an den Hochschulen im Land seien jedoch nachwievor Abgaben seitens der Studierenden nötig. Hier setzt Meinhardt, wie auch die FDP-Baden-Württemberg, auf ein Bildungsentgelt nach erfolgreich abgeschlossenem Studium, um Studenten während ihrer Studienzeit zu entlasten und gleichzeitig eine ausreichende Finanzierung der Hochschulen zu gewährleisten – ein Modell, welches die Liberalen aus Heidelberg entwickelt haben. "Ich warne ausdrücklich vor rot-rot-grünen Experimenten", erklärte Meinhardt mit Blick auf Nordrhein-Westphalen, wo der Haushalt der rot-grünen Minderheitsregierung zu einem Fall für das Verfassungsgericht wurde. Die Bedeutung einer liberaler Impulse für erfolgreiche Bildungspolitik illustrierte er auch mit dem Verweis auf die gescheiterte Einführung der Einheitsschule in Hamburg unter der schwarz-grünen Koalition. "Die Grünen und die CDU sollten aus diesem Fiasko lernen. Solche Experimente können wir in Baden-Württemberg nicht gebrauchen", so Meinhardt, "die FDP muss auch nach dem 27. März der Motor für eine erfolgreiche Bildungspolitik in Baden-Württemberg sein."